Die Vermietmärkte erholen sich von der Pandemie besser als vorhergesagt

2021 rental report graphic

Die Märkte für die Vermietung von Hubarbeitsbühnen haben sich besser erholt als für 2020 vorhergesagt. Nach der jüngsten Analyse, die Ducker für die International Powered Access Federation (IPAF) durchgeführt hat, sind die Märkte und Volkswirtschaften in den meisten Ländern auf dem besten Weg, sich bis Ende dieses Jahres oder Anfang 2022 auf das Niveau von 2019 zu erholen.

Insgesamt haben sich die meisten Märkte in Europa, den USA und dem Nahen Osten schneller erholt als in dem Rental Market Report für 2020 prognostiziert, obwohl die Befürchtung einer fünften Covid-19-Welle und damit einhergehender Lockdowns und Einschränkungen in einigen westeuropäischen Ländern den Optimismus gegen Ende 2021 dämpfen könnte.

Der gerade veröffentlichte Global Powered Access Rental Market Report 2021 zeigt, dass die Pandemie keine bleibenden Schäden hinterlassen hat, oder Unternehmen dazu veranlasst Personal abzubauen und die Flotte zu verkleinern. Vielmehr haben die meisten Unternehmen konsolidiert und Investitionen zurückgestellt, um den Betrieb entsprechend der wieder anziehenden Nachfrage zu erweitern sowie die Auslastung wiederherzustellen (die in den zehn untersuchten europäischen Ländern Ende 2020 im Durchschnitt auf nur 58 % gesunken war), und dabei gleichzeitig die Mietpreise stabil zu halten und für 2022 ein leichtes Wachstum zu planen.

Die meisten Unternehmen, die an der Ducker-Umfrage teilnahmen, planen ab 2022 wieder in die Erweiterung der Flotte und in grüne Energiequellen zu investieren. In nahezu allen Ländern war eine Erholung der Wirtschaftstätigkeit zu verzeichnen, welche die Auswirkungen der Pandemie und der aufeinanderfolgenden Lockdowns bis Ende 2021 praktisch aufgehoben hatte. Auch wenn der Umsatzrückgang insgesamt weniger drastisch ausfiel als erwartet und im Vorjahresbericht prognostiziert, wurden die europäischen Märkte dennoch stark von der Pandemie getroffen.

Aus dem Bericht geht hervor, dass im Jahr 2020 Dänemark (0 %), Schweden (-2 %) und Deutschland (-4 %) die geringsten Einbußen bei den Gesamtmieteinnahmen hinnehmen mussten, was auf die jeweilige Vorgehensweise bei der Pandemiebekämpfung zurückzuführen ist, die entweder in kurzen, scharfen Lockdowns bestand oder – im Falle Schwedens – ohne erzwungene nationale Schließung auskam. Andererseits mussten Spanien (-13 %), Italien und Frankreich (beide -12 %) sowie das Vereinigte Königreich (-10 %) im Jahr 2020 zweistellige Rückgänge der Gesamtmieterlöse hinnehmen. Die untersuchten europäischen Länder schrumpften im Durchschnitt um 8 %, während der Rückgang in den USA 7 % betrug.

Deutschland hat Frankreich und das Vereinigte Königreich überholt und wurde Ende 2020 das Land mit der größten Arbeitsbühnenflotte Europas, wobei insbesondere das Vereinigte Königreich während des Höhepunkts der Pandemie einen leichten Rückgang zu verzeichnen hatte. Alle Länder verfügen über eine Flotte von knapp 60.000 Einheiten. Prognosen zufolge wird Frankreich seine Maschinenflotte 2021 vergrößern und könnte damit wieder das Land mit der größten Flotte in Europa werden. Die allgemeine Umstellung auf umweltfreundlichere Energiequellen wurde durch die Pandemie nicht wesentlich beeinträchtigt, auch wenn viele Investitionen in den Jahren 2020–21 auf Eis gelegt wurden.

Nur im Vereinigten Königreich (-2 %) und in den Niederlanden (-1 %) schrumpfte die Gesamtflotte im Jahr 2020, wobei auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt vor allem ältere oder Sondermaschinen verkauft wurden. Dadurch konnte in beiden Ländern ein Rückgang der Nutzungsrate abgemildert werden.

Spanien (-14 %), Italien (-13 %) und Frankreich (-12 %) gehörten beim Umsatz pro Einheit zu den am stärksten betroffenen Ländern in Europa. Dies ist auf die Auswirkungen der Pandemie, und die anhaltenden nationalen Lockdowns zurückzuführen, zusammen mit anderen Faktoren, die zur wirtschaftlichen Unsicherheit beitragen, einschließlich der anhaltenden Auswirkungen des Brexit auf die britisch–europäischen Beziehungen. Im gesamten Jahr 2020 blieb auch in Spanien und Italien die Ausweitung der Maschinenflotte bescheiden, was dazu beitrug, dass die Gesamtauslastung und der Umsatz pro Einheit sanken. In Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Deutschland sanken die Mietpreise insgesamt um 2 bis 7 %.

Nachdem in den drei Jahren bis einschließlich 2019 die durchschnittliche Verweildauer in Europa stabil war, sank sie leicht, da einige Vermietunternehmen ihre Produktion einstellten und der Marktwert von Gebrauchtmaschinen aufgrund gestiegener Preise und Lieferzeiten der Hersteller Ende 2020 anstieg – ein Trend, der sich 2021 fortsetzt.

Die Aussichten für das Jahr 2021 zeigten, dass sich die Länder, die im Jahr 2020 am stärksten betroffen waren, sich am stärksten erholt haben, da sich das Baugewerbe und die Gesellschaft insgesamt geöffnet wurde und die wirtschaftliche Erholung anhält.

In den USA haben die Unternehmen trotz des allgemeinen Optimismus Ende 2019 mit einem Wechsel der Präsidentschaft und einigen Investitionen in den ersten Monaten des Jahres 2020 ihre Ausgaben für neue Maschinen drastisch reduziert, nachdem die Pandemie Fuß gefasst hatte, was dazu führte, dass die Flottengröße im gesamten Jahr bei knapp über 650.000 Einheiten stagnierte.

Wie im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden haben verschiedene Unternehmen einige ihrer älteren oder weniger vielseitigen Maschinen ausrangiert, um die Rentabilität aufrechtzuerhalten. Diese Maschinen wurden in der Regel als Gebrauchtmaschinen an andere Vermietunternehmen weiterverkauft. Das wiederum gab kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, Geld für den Kauf neuer Maschinen zu sparen, oder ermöglichte es ihnen, eine bestimmte Kundennachfrage in Bezug auf Volumen oder spezielle Maschinen zu erfüllen. Die Investitionen gingen im Jahr 2020 um rund 67 % zurück und dürften sich bis Ende 2021 um 45 % erholt haben. Die Auslastung ist in den USA im Laufe des Jahres 2020 auf 64 % gesunken, wird sich aber voraussichtlich wieder auf den durchschnittlichen Wert vor der Pandemie erholen oder diesen sogar übertreffen und Ende 2021 bei rund 74 % liegen.

Wie im Jahr 2020 enthält der Bericht auch einen speziellen Fokus auf den chinesischen Markt sowie einen Report, der sich auf die Länder des Golf-Kooperationsrates (GCC) im Nahen Osten – Saudi-Arabien, VAE und Katar – konzentriert. Der Bericht über China zeigt einen Vermietungsmarkt für Hubarbeitsbühnen, der nach wie vor mit beispielloser Geschwindigkeit wächst, nur geringfügig durch die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt ist und in Bezug auf Flottengröße und Marktdurchdringung weiter ansteigen wird.

Die Gesamtauslastung ging leicht zurück, während im Jahr 2020 die Mietpreise in China deutlich sanken. Die Gesamtflotte nahm jedoch weiter zu und wird den Prognosen zufolge von knapp über 200.000 Einheiten Ende 2020 auf rund 300.000 zum Ende dieses Jahres ansteigen.

Diese Expansion spiegelt sich auch im kontinuierlichen Anstieg der Mieteinnahmen wider, die von 703 Mio. Euro Ende 2019 auf 974 Mio. Euro im Jahr 2020 steigen und bis Ende 2021 voraussichtlich 1,15 Mrd. Euro überschreiten werden. Trotz dieser phänomenalen Expansion hat der chinesische Mietmarkt für Hubarbeitsbühnen viel Wachstumspotenzial und ist lange nicht gesättigt. Die Vermieter erwarten, dass sie ihre Flotten in den nächsten Jahren weiter ausbauen werden, und gehen davon aus, dass das Gesamtvolumen der Mieteinheiten weiterhin jedes Jahr mit Raten von mehr als 20 % zunehmen wird.

Im Nahen Osten ist das Bild etwas gemischter und entspricht eher der Marktsituation in Europa. Wie fast überall auf der Welt waren auch die meisten Länder des Nahen Ostens von der Pandemie stark betroffen und verzeichneten zwischen 2019 und 2020 einen drastischen Umsatzrückgang, der vor allem auf die Verschiebung großer Bauprojekte zurückzuführen ist. Der Umsatzrückgang war das Ergebnis von Rückgängen der durchschnittlichen Auslastung, der Flottengröße und den Mietpreisen, die allesamt aufgrund der geringeren Endverbrauchernachfrage in den Spitzenmonaten der Pandemie deutlich zurückgingen. Dem Bericht zufolge wird sich der Rückgang der Mieteinnahmen von 14 % im Jahr 2021 um etwa 9 % erholen, so dass der Gesamtmarkt um 5 % unter dem Stand vom Jahresende 2019 liegen wird.

Im Zuge der Pandemie sank die Auslastung von 75 % im Jahr 2019 auf nur noch 65 % im Jahr 2020, und es wird erwartet, dass sie sich bis Ende 2021 wieder auf etwa 70 % erholt, womit die Kennzahl wieder eher dem entspricht, was in den meisten europäischen Ländern und den USA vor der Pandemie üblich war.

Wie in Europa und den USA wird erwartet, dass sich die Investitionen nach einem Rückgang von 86 % im Jahr 2020 wieder erholen – die Investitionen bleiben 2021 unter dem Niveau, das, ohne die Pandemie in Saudi-Arabien zu erwarten gewesen wäre. In den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar wachsen sie jedoch etwas stärker, da die Nachfrage nach verzögerten Bauprojekten wie der Weltausstellung Expo 2020 in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar wieder angekurbelt wurde.

● Für eine detaillierte Analyse der Märkte in Europa, den USA, China und dem Nahen Osten sind die IPAF Global Powered Access Rental Market Reports 2021 und 2020 ab sofort unter www.ipaf.org/reports erhältlich; IPAF-Mitglieder erhalten einen großzügigen Rabatt auf die Verkaufspreise. Der Bericht für das Jahr 2020 ist ebenfalls käuflich zu erwerben, während die Berichte für das Jahr 2019 und älter jetzt kostenlos eingesehen/heruntergeladen werden können. Klicken Sie hier, für ein kostenloses Webinar das sich auf die wichtigsten Ergebnisse des Berichts 2021 stützt.

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