„Wir müssen uns anpassen oder untergehen“, erklärt Hauptreferent Don Kenny der Europlatform

Don Kenny, Loxam Powered Access, speaking at Europlatform 2018

Fortschrittliche Technologien zu übernehmen, Veränderungen gegenüber offen zu sein, Big Data zu nutzen und vor allem sich auf eine kompetente, engagierte und dynamische Arbeiterschaft zu stützen, um ein erfolgreiches, nachhaltiges Unternehmen aufzubauen und die Sicherheit beim Höhenzugang mit Hubarbeitsbühnen zu verbessern waren die zentralen Botschaften bei der diesjährigen Europlatform-Konferenz.

Die von der International Powered Access Federation (IPAF) in Verbindung mit der Zeitschrift Access International im Europa Hotel in Belfast, Nordirland, veranstaltete Konferenz hörte, wie Grundsatzreferent Don Kenny, CEO von Loxam Powered Access Division, fragte: „Die einzige Konstante ist die Veränderung, aber machen wir Fortschritte? Es heißt, sich anzupassen und zu überleben oder zu stagnieren und unterzugehen. Erfolg macht Spaß und ist ansteckend, Verlieren macht weniger Spaß.“

Er rief die Rekordzahl von fast 150 Teilnehmern auf, sich zu überlegen, „wie sie national arbeiten und lokal liefern können“. Behandeln Sie die Kunden anders, geben Sie ihnen etwas, was sie brauchen.“ Er fügt aber hinzu, dass Innovation auch dem Geschäftsmodell entsprechen muss: „Die unter uns, die Unternehmen für Höhenzugangstechnik betreiben, können es sich nicht leisten ‚Wolkenschlösser zu bauen‘. Wir müssen unsere Unternehmen so führen, wie sie heute sind – das heißt aber nicht, dass wir uns Änderungen verweigern müssen.“

Das Thema wurde von Brad Boehler, President von Skyjack, begeistert aufgegriffen, als er über die Herausforderung einer „stagnierenden Produktivität“ im globalen Baugewerbe sprach und davon, wie Hersteller mobiler Hubarbeitsbühnen (MEWP) bei der Neugestaltung der Baustellen der Zukunft helfen können, um gleichzeitig Produktivität und Sicherheit zu verbessern.

Als technologische Trends, die dabei helfen können, nannte er erweiterte (AR) und virtuelle Realität (VR), tragbare und intelligente Technik, Drohnen, bessere Konnektivität (einschließlich Telematik) und Robotik. Er tangierte die Tatsache, dass sowohl Skyjack als auch IPAF jetzt über MEWPs als 3D-BIM-Modelle verfügen, und lieferte eine Vorschau auf das anstehende VR-Beratungspapier von IPAF. Vor allem könnte eine Datenflut die verbesserte Verfolgung statistischer Werte in Echtzeit wie echte Nutzungsraten ermöglichen und Gerätebesitzer vor Umstürzen oder sogar Beinaheunfällen warnen, die andernfalls möglicherweise gar nicht gemeldet worden wären.

Zur Bedeutung von Daten und Unfallmeldungen gab Andrew Delahunt, Technik- und Sicherheitsleiter von IPAF, die jüngste IPAF-Analyse der Anzahl tödlicher Unfälle (FIR) für 2017 bekannt. Während die Zahl tödlicher Unfälle von 66 im Jahr 2016 auf 83 im letzten Jahr gestiegen ist, war das in nicht unbeträchtlichem Maß auf die weitaus verbesserte Meldung von Unfällen und Todesfällen durch das laufende IPAF-Unfallmeldeprojekt zurückzuführen, erläuterte er. Nichtsdestoweniger gaben einige Aspekte der Analyse Anlass zu Bedenken, fügt er hinzu, insbesondere, wenn man sie nach Ursachen und geografischer Steuerung der MEWP-Unfälle untersucht, die zu den Todesfällen geführt haben.

2017 war die häufigste Todesursache Stromschläge. 2016 bestand sie in Stürzen von der Arbeitsbühne. Länder, die starke Anstiege bei den Todesfällen verzeichneten, waren u. a. Spanien, Frankreich, Italien und die USA. Während die USA über rund 43 % der globalen MEWP-Flotte in ihren Grenzen verfügt, stieg dort der Anteil der gesamten gemeldeten Todesfälle auf mehr als 80 %. Andrew Delahunt bestätigte, dass IPAF seine Sicherheits- und Schulungsprogramme anpassen werde, um diesen bedenklichen Trends Rechnung zu tragen.

Kjell Inge Olsen, Organisation Manager bei Naboen AS, wiederholte außerdem, was bereits Norty Turner und Don Kelly über die Geheimnisse des Aufbaus erfolgreicher Unternehmen in der Hubarbeitsbühnenbranche gesagt haben. Naboen bedeutet auf Norwegisch Nachbar, erklärte er, und sprach darüber, wie das Unternehmen das Prinzip der Nachbarschaftlichkeit gebrauchte, um sich von einem einzelnen Depot in Stavanger zu einem der größten Verleihunternehmen Norwegens mit heute neun Niederlassungen zu entwickeln.

Die richtigen Leute, Agilität und Entscheidungsfreude sowie die Schaffung einer Markenidentität waren alle wesentliche Faktoren, sagte er. Dabei kam es zur Expansion des Unternehmens hauptsächlich in den Jahren zwischen 2010 und 2015. „Wachsen kann schwierig sein“, schloss er und fügte hinzu, dass man auch Mitarbeiter gut schulen und in ihrer Entwicklung unterstützen muss. Der Aufbau von Teams und guten Beziehungen zu den Kunden ist ein wesentliches Element des Erfolgs von Naboen. „Es sind nicht die Maschinen, es sind die Menschen“, schloss er und fügte hinzu, dass „ein globaler Expansionsplan für die nahe Zukunft ... das benachbarte Schweden und Finnland umfasst!

Die morgendliche Sitzung wurde von Euan Youdale abgerundet, Herausgeber von Event Media Partner und der offiziellen Zeitschrift von IPAF Access International, der über die jüngste Access 50-Liste der weltweit führenden Verleihunternehmen nach MEWP-Flottengröße sprach – 31 der führenden 50 Unternehmen sind Mitglieder von IPAF. Er lieferte außerdem einen Überblick über die großenteils positiven Trends, wie im 2018 Global Powered Access Rental Market Report zu sehen, der exklusiv für IPAF von Ducker Worldwide zusammengestellt wurde.

Der Nachmittag begann damit, dass Julie Houston-Smyth, Direktorin von Highway Plant Co und Vorsitzende des irischen Landesbeirats von IPAF ihre persönliche Geschichte erzählte, wie es einer Frau erging, die ihre Laufbahn im Höhenzugangsunternehmen der Familie begann, einem Unternehmen, das auf dem Höhepunkt der Spannungen in Nordirland gegründet worden war.

Das Geschäft hatte ihr Vater aufgebaut, nachdem er von einem Gerätehersteller entlassen wurde. Sie schloss sich ihm 1993 auf eine Probezeit von sechs Monaten an und hat jetzt über 25 Jahre Erfahrung in der Branche. „Ich begann als Verkaufsvertreter und eines Tages besuchte ich eine Baustelle, auf der ich auffiel wie ein bunter Hund. Sie lachten mich aus, bis ich ging. Aber am nächsten Tag kehrte ich zurück und machte das Geschäft. Der Kunde ist jetzt einer der ältesten Kunden von Highway“, sagte sie.

Sie lieferte auch einen faszinierenden und erschütternden Einblick in die Gefahren des Betriebs eines Unternehmens für den Verleih von Baumaschinen in Nordirland in Zeiten der Unruhen, wo Maschinen ohne Markenkennzeichnungen oft mitten in der Nacht in ungekennzeichneten Lastwagen geliefert wurden, um nicht zur Zielscheibe für die eine oder andere Seite zu werden. Wie sich die Zeiten geändert haben, wenn es auf der irischen Insel auch noch immer Ungewissheiten gibt, ohne Regierung in Stormont, der dezentralisierten Versammlung Nordirlands, und mit der drängenden, noch nicht beantworteten Frage, wie sich der Brexit auf die irische Grenze auswirken wird.

Ian Cameron von der Zeitschrift Diesel Progress International lieferte seine Erkenntnisse über die Zukunft des Dieselkraftstoffs im Off-Highway-Bereich. Sowie sich Effizienz und Emissionstechnologie verbessere, sagte er, gehe er davon aus, dass “uns dieser Treibstoff noch lange Zeit erhalten bleibt”. Berichte über den Tod des Diesels als Kraftstoff halte er für verfrüht.

Das Konferenzprogramm schloss mit einer Expertenrunde unter Vorsitz von Peter Douglas von Nationwide Platforms, eines Unternehmens der Gruppe Loxam Powered Access, an der Jos van Grootveld von Smart Platform Solutions, Arnold Grootveld von Hoogwerkt, John Ball, Vorsitzender von Access Link, Stéphane Hubert, Chief Sales Officer für Haulotte, und Norty Turner, CEO von Riwal, teilnahmen.

Norty Turner vermerkte, er könne sich nicht vorstellen, dass Bauunternehmer weltweit höhere Mietbeträge akzeptieren würden, um für die höheren Maschinenkosten technisch komplizierterer MEWPs mit Hybrid- und Elektroantrieb aufzukommen. Letztlich würden sich aber grünere Baumethoden durchsetzen. Das werde “wahrscheinlich in Skandinavien beginnen und sich dann durch Nordeuropa und schließlich weltweit verbreiten”.

John Ball begrüßte die Möglichkeiten der neuen sauberen Maschinen, sagte jedoch, er hoffe, dass sie nicht von Aufsichtsorganen obligatorisch gemacht oder zu schnell eingeführt würden, da die MEWP-Verleihbranche auf „den Restwert der Maschinen angewiesen ist“.

Arnold Grootveld sagte, er habe weniger Bedenken in Bezug auf schädliche ökologische Auswirkungen durch die Notwendigkeit, verbrauchte Batterien zu entsorgen, da neuere Batterien, insbesondere mit Lithiumtechnologie, eine Lebensspanne von bis zu 50 Jahren haben, gegenüber vier oder fünf im Fall üblicher Blei-Akkus.

Stéphane Hubert meinte dazu: „Wir beschleunigen diese Entwicklung, da die zunehmende Reife der Technologie und Konstruktionsmöglichkeiten von Elektrifizierungspartnern in aller Welt Haulotte eine schnellere Einführung seiner diesbezüglichen Programme ermöglicht.“

Stéphane Hubert unterzeichnete außerdem vor der Konferenz eine Vereinbarung, die Haulotte als ersten Hersteller mobiler Hubarbeitsbühnen zu einem Fördermitglied von IPAF machte. Während der Konferenz in Belfast wurden auch Datum und Ort der nächsten Veranstaltung bekannt gegeben: Die Europlatform 2019 wurde für den 3. Oktober im französischen Nizza bestätigt.

Bildmaterial und Kopien der einzelnen Präsentationen finden Sie unter www.europlatform.info

 

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